Auch dieses Jahr luden Irma und Karl Bartl wieder zum Gründner Treffen nach Amorbach ein. Bei herrlichstem Mai-Wetter kamen die Weiperter von überall angereist. Gegen 10:30 Uhr begrüßte Karl Bartl die Gäste und bedankte sich für deren Kommen. Alle erhoben sich zu einer feierlichen Gedenkminute für die Landsleute, die im Laufe des letzten halben Jahres verstorben sind. Ganz besonders hob Karl Bartl Maria Illing (da Hahn Miez) und Heli Hölzer, geb. Englert, aus dr Goss hervor, die bei fast jedem Heimattreffen dabei waren. Auch betonte er, wie sehr uns Heli Hölzer fehlen wird, weil sie nicht nur dabei war, sondern mit ihren Vorträgen zu den schönen Treffen stets mit beigetragen hat. Er hatte eine alte Musikkassette dabei und spielte das von Heli vorgetragene Mundartgedicht "Pleilova" vor, das Ludwig Illing seinerzeit verfasst hatte.
Auch der HAW Vorsitzende Gerhard Scharf begrüßte mit kurzer Ansprache und schloss sich den Worten von Karl Bartl an.
Gleich darauf wurde gemeinsam das Lied "Vergass dei Haamit net" gesungen . Und schon ging es in gemütlicher Runde in rege Unterhaltung über. Es herrschte eine angenehme familiäre Stimmung, die jeder sichtlich genoss. Gerhard Scharf trug das von Ludwig Illing verfasste Gedicht "Is Härschnbachl" vor. Ein sehr schönes Gedicht über den Lauf des BAches, verglichen mit dem Lauf des Lebens. Danach wurde wieder gesungen, bis die Wirtsleute der Gaststätte Schmelzpfanne die Gäste mit köstlichem Mittagessen versorgten.
Nachdem alle gut gespeist hatten, trug auch Peter Bartl ein witziges Gedicht von Ludwig Illing, "Die Walpurgisnacht". Es erzählt davon, wie eine Männerschar mit viel List und Geschick einen Mann auf dem Dachboden überwältigen, bis sich herausgestellt, dass es sich um eine Strohpuppe handelt. Schön war es, bei allen Darbietungen den altvertrauten "arzgebarcher" Dialekt zu hören.
Hana Hentzschel und Peter Bartl brachten wieder viel Neues aus der alten Heimat mit. Sie zeigten Bilder von der alten Post in Weipert, die jetzt zum Verkauf steht und auch vom neuen Domizil der Post, das sich auch auf dem Postplatz befindet. Die Post ist nun in dem Flachdachgebäude links neben dem Informationszenrum der Stadt untergebracht.
Sie stellten den diesjährigen Kalender der Stadt Weipert vor, der aus 52 alten Postkarten aus deutscher Zeit zusammengestellt ist. Beim Betrachten der alten Ansichten entstanden viele schöne Gespräche.
Ein ganz besonderer Höhepunkt waren die Aufzeichnungen von Friedrich Heckl, der 1880 in Weipert geboren wurde. Seine Tochter Anneliese Kult (geboren am 1. Dezember 1921 in Weipert im Cafe Weiß) hatte uns beim letzten Treffen seine in altdeutscher Handschrift verfassten Erinnerungen aus dem Jahre 1938 überlassen. Hana Hentzschel und ihr Vater Johann Schreiber übertrugen sie zu Hause in stundenlanger Arbeit in die lateinische Schrift und Hana rezitierte daraus. Frau Kult, mit 96 Jahren die älteste Teilnehmerin, die zusammen mit ihrem Sohn kein Treffen in Amorbach auslässt, war sichtlich gerührt über die Vorträge aus dem Leben ihres Vaters. Besonders herausgehoben wurden dabei die Notizen zur "Gloriette auf Pohls Höhe", die einst auf dem höchsten Punkt der Pfarrkoppe in Weipert stand. Dazu wurden alte Postkarten gezeigt. (Mehr dazu bald unter der Rubrik "Geschichtliches")
)
Am Wochenende zuvor fuhren Hana Hentzchel und Peter Bartl mit dem Zug von Weipert nach Komotau als Vorbereitung für die "Weiperter Zugfahrt", die am 9. Juni 2018 stattfindet. In vielen Bildern stellten sie die geplante Zugfahrt vor, für die man sich nach wie vor bei Peter Bartl anmelden kann. Tel. 0171-9644727 oder E-Mail: peter.bartl@nefkom.net.
Zusammen mit Heinz Illing trugen Hana und Peter noch das Lied von der "Felnhauer Hochzich in dr Goss" vor, das von Heinz Illing bei besagter Hochzeit in den 40er Jahren tatsächlich auch gesungen wurde.
Eine rundum gelungene herzliche Veranstaltung, bei der sich die 25 Anwesenden Gäste sehr wohl fühlten, ging gegen 16 Uhr mit dem gemeinsamen Singen des "Feierohmds" unddem Glockengeläut der Weiperter Dekanalkirche zu Ende. Karl Bartl verabschiedete seine Gäste und wünschte allen einen guten Nachhauseweg und gab gleich den Termin für den
Lichtlohmd am 17. November 2018 in Amorbach
bekannt. Ein herzliches Dankeschön an Irma und Karl Bartl
