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Dieses Jahr konnte unser gemeinsames Heimattreffen wieder zum Herz-Jesu-Fest stattfinden, genau eine Woche nach Fronleichnam. Bereits am Donnerstag wurde von den schon angereisten Heimatfreunden die Herz-Jesu-Kirche in Neugeschrei auf Hochglanz gebracht.. Bilder dazu finden Sie unter www.neugeschrei.de

Am Freitag um 13 Uhr war Treffpunkt an der Ecke Waldstraße/Bergstraße in Neugeschrei. Über 20 Heimatfreunde trafen sich am Rollinger-Haus für einen Rundgang durch Neugeschrei. Heinz Janda erzählte, dass vier ehemalige Bewohner des Rollingerhauses anwesend sind: Ingrid, geborene Hirsch, Ernst Macho und Heinz Janda mit seiner Schwester Anneliese.

Die ehemaligen Bewohner des Oberdorfes hatten viel zu erzählen. Die Erinnerungen an den großen Saal des "Molz-Wertshauses" waren allen präsent. Karl BArtl, der leider altershalber nicht mehr zu den Treffen anreisen kann, hat Pete Bartl gebeten zu erzählen, dass die geräumten Häuser in der Bergstraße zu Auffanglagern wurden für die Vertriebenen. Er war mit seiner Familie im Haus vom Flach-Fleischer untergebracht.

Unser Rundgang ging weiter, denn um 13:30 wurden wir von Frau Nußlauer, der jetzigen Chefin des ehemaligen "Kanneberger" erwartet. Die Eheleute Nußlauer waren so freundlich, uns eine Führung durch die jetzige Firma Belet zu ermöglichen.

Ganz herzlich hat uns Frau Nußlauer durch alle Betriebsgebäude geführt. Am Ende unserer Führung wurden wir in das Büro des jetzigen Firmeninhabers Eugen Nußlauer eingeladen. Er fragte in die Runde, wer denn ehemaige Mitarbeiter in seiner Familie hat. Einige berichteten, dass ihre Väter und Onkel einst hier arbeiteten. Ingrid Hirsch erzählte, dass ihre Mutter Köchin in der Kantine war, die es leider so nicht mehr gibt. Wir überbrachten kleine Geschenke und nach ca. einer Stunde verabschiedete sich Frau Nußlauer, die übrigens perfekt Deutsch spricht von uns. Wir durften uns noch auf dem Firmengelände umsehen. Wir konnten noch das Wasserwerk, das im Jahr 1906 errrichtet wurde und den imposanten Schornstein aus nächster Nähe besichtigen.

Der Regen wollte nicht aufhören. Wir hatten jedoch eine Kaffeepause geplant und fanden auch in der Naafgasse, heute Ovocna, zwei große Bäume, die uns einigermaßen vor dem Regen schützten und wir konnten echten böhmischen Mohn- und Quarkkuchen (von Peters Schwester Gitta gebacken), Kirschkuchen und eine "schlifite Babovka", von Hana und ihrer Mutter , genießen.

Wegen des anhaltenden Regens haben wir beschlossen, unseren Rundgang durch das Unterdorf, die von Erich Dick vorbereitet wurde, bei der Schule und beim Horndregher abzubrechen. Erich Dick konnte aus gesundheitlichen Gründen dieses Jahr nicht dabei sein und bat Ernst Macho ihn in allen Dingen zu vertreten. Gegen 16 Uhr waren wir wieder beim Rollingerhaus und stellten uns zum Gruppenfoto auf.

Am Freitagabend um 18 Uhr fand der Festgottesdienst in der Neugeschreier Kirche statt. Pfarrer Simon Polivka hielt die Messe für uns auf Deutsch. Benno Tietz spielte an der Orgel. Helga Scheichenost und Christl Löffler lasen die Fürbitten und die Lesung. Ernst Macho hat für Erich Dick am Schluss des Gottesdienstes die Begrüßungsworte gesprochen.

Nach dem Gottesdienst gingen wir alle gemeinsam in die Neugeschreier Gaststätte im ehemaligen Glaser-Frida-Haus. Gerhard Scharf und Heinz Janda begrüßten alle Heimatfreunde, Peter Bartl erzählte noch Geschichtliches zur Firma Kanneberger und Ernst Macho trug noch vor, was Erich alles zum Unerdorf zu berichten hatte. Gegen 24 Uhr löste sich ein gemütlicher Abend auf.

Am Samstagmorgen um 9:15 Uhr war Treffpunkt am Weiperter Bahnhof. Wir fuhren mit dem Linienzug über die Grenzbrücke und durch den Kühberger Tunnel nach Cranzahl. Dort stiegen wir um auf die Fichtelbergbahn mit Dampflokomotive und Cabriowagen und fuhren nach Oberwiesenthal.

Nach ca. einer Stunde Fahrt durch unser schönes Erzgebirge kamen wir am Bahnhof in Oberwiesenthal an. Die einen nahmen Platz im geschlossenen Waggon. Dort hörten sie Uwe Schulzes Anekdoten und erlebten den Vollblut-Eisenbahner beim Erzählen seiner Geschichten. Die anderen genossen die Fahrt im Cabriowagen. Die Fahrt gewährte uns einen Blick auf unsere Böhmische Seite mal von der gegenüberliegenden Perspektive. Im Bahnhof angekommen führte uns Uwe Schulze in den Lokschuppen, wo es besonders für Technikbegeisterte viel zu sehen gab.

So gegen 12 Uhr kam eine Reisebus, der uns auf den Fichtelberg brachte. Über den Fichtelberg gibt es viel zu erzählen Doch ganz interessant ist, dass es auf dem Fichtelberg seit dem Jahr 1895 eine Wetterstation gegeben hat, die bis 2015 ausnahmslos jeden Tag die Wetterdaten festhielt.

- stärkster Sturm: 216 km/h am 3. Januar 1976 - Kälteste Temperatur: -30,4 Grad am 9. Februar 1956 - Wärmste Temperatur: 30,8 Grad am 27. Juli 1983 - Meiste Sonnentage: 13 Tage in 2015 - Längste Sonnenscheindauer: 1970,4 Std in 2003 - Meiste Nebeltage: 315 in 1951 - Höchste Schneehöhe: 3,35 m am 24. und 29. März 1944 - Früheste Schneedecke: 4. September 2007 - späteste Schneedekce : 17. Juni 1928

Nach einem guten Essen, schöner Aussicht und guter Erzgebirgsluft stiegen wir wieder in unseren Bus, der uns zum Keilberg brachte. Wir erzählten von der Entwicklung des Tourismus auf dem Keilberg und dass dieser nach dem 2. Weltkrieg zum Erliegen kam, da der Keilberg in der Grenz- und Uransperrzone lag. Diese wurde 1960 aufgehoben. Und als im Jahr 1972 die Visumpflicht für Reisende aus der DDR wegfiel, ging es mit dem Tourismus wieder aufwärts bis zum heutigen Tag. Interessant war auch zu hören, dass der Keilberg bis in die Hälfte des 19. Jahrhunderts Sonnenwirbel hieß, nach der gleichnamigen Ansiedlung am Berg Richtung Gottesgab. Die Ansiedlung wurde das erste Mal 1531 erwähnt, wurde jedoch nach dem 2. Weltkrieg abgerissen, da sie im Grenzsperrgebiet lag. 1918, zu tschechoslowakischen Zeiten wurde der Keilberg "Klin" genannt und in den 1930er Jahren wurde daraus der heutige Klinovec. Einige erzählten von Besuchen im heute stillgelegten Berggasthof. Der Gastraum war mit einer Holzdecke versehen, die von Gustav Zindel bemalt wurde. Keiner wusste, wie es heute im Gebäude aussieht. Es wurden Fotos gemacht und munter erzählt, vom Skifahren, vom Schwarzbeerenpflücken und vom Wandern.

Nach einem kurzen Aufenthalt ging unsere Fahrt weiter. Über Böhmisch Hammer nach Schmiedeberg. Wir konnten gut den Bahnhof und die ehemalige Fischfabrik Kalla sehen mit der neu renovierten Villa gegenüber. Von Oberhals hatten wir einen wunderschönen Blick auf das Egertal. Bei der Einfahrt nach Kupferberg sahen wir auf der linken Seite den Förderturm, der jeder in naher Zeit wegen Baufälligkeit abgerissen werden soll. Und dann kam "der schönste Hübel weit und breit". So haben die Gebrüder Humboldt den Kupferhübl bezeichnet. Gegen 16 Uhr waren wir wieder am Weiperter Bahnhof angekommen.

Um 18 Uhr trafen wir uns alle frisch erholt in der Gaststätte Habsburg in Böhmisch Hammer. Der Saal war für uns reserviert. Gerhard Scharf ergriff an diesem Abend das Wort und teilte mit, dass er nun nach 25 Jahren Vorstand des Heimatausschuss Weipert, HAW, das Amt an Peter Bartl weitergeben möchte. Uwe Schulze vom Verein Denkmalpflege Weipert e.V. dankte Gerhard Scharf für die immerwährende Unterstützung und übergab Gerhard Scharf zum Abschied und Peter Bartl zum Amtsantritt Blumen. Bernd Schlegel, ehemaliger Bürgermeister, ergriff im Namen des amtierenden Bürgermeisters von Bärenstein, Herrn Silvio Wagner, das Wort und bedankte sich bewegend für die gute Zusammenarbeit und brachte als Geschenk einen Schwibbogen aus der Heimat. Jitka Gavdunova, Bürgermeisterin der Stadt Weipert, ehrte die Aktivitäten, die Gerhard Scharf in den letzten Jahren für Weipert durchgeführt hat. Auch sie übergab ein handgefertigtes Geschenk mit dem Weiperter Wappen versehen und bot sichtlich gerührt Herrn Gerhard Scharf nun nach 20 Jahren das "Du" an.

Zwei Musiker, eine Akkordeonspielerin und Sängerin mit einem Tubaspieler unterhielten uns eine Stunde mit erzgebirgischen und böhmischen Weisen. Zu "Rosamunde" wurde sogar eine Polka getanzt.

Auch wurden an diesem Abend Anstecknadeln mit dem Wappen der Stadt Weipert vergeben. Dem einen für die längste Anfahrt, der ältesten Teilnehmerin Gretl Rücker (89) und ihrem Enkel, weil er sie jedes Jahr zum Heimattreffen begleitet, Ernst Macho und Heinz Janda für den Entschluss, die Heimattreffen auch in Zukunft mitzugestalten, Helga Scheichenost dafür, dass sie als "Fremde" ehr über Neugeschrei und Weipert weiß, als mancher hier geborene. Am Ende wurde fast jeder Heimatfreund geehrt. Gegen 24 Uhr ging ein wunderschöner, bewegender Abend zu Ende.

Gretel Rücker, mit 89 Jahren unsere älteste Teilnehmerin

Patrik Rücker, ihr Enkel, der sie immer begleitet.

Erhielten den Orden für das erste Mal dabei sein.

Johann Schreiber, weil er seinen im Januar versorbenen Vater so gut vertreten hat.

Rosta, dem Lebensgefährten der Weiperter Bürgermeisterin, weil er sich den ganzen Tag so fürsorglich dem Ehepaar Päckert helfend zur Seite stand.

Weil sie ihren Justin so gerne in seine Heimat begleitet.

ohne ihre Bilder könnten wir keinen solchen Bericht schreiben.

Am Sonntagmorgen um 9:30 Uhr fand der Abschlussgottesdienst in der Weiperter Dekanalkirche statt. Pfarrer Simon Polivka hielt auch diese Messe in Deutsch und bedankte sich am Schluss der Messe bei den ehemaligen Bewohnern der Stadt Weipert für ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Heimatstadt. Ohne diesen Einsatz wären viele Denkmäler unter anderem auch die Weiperter Kirche nicht zu retten gewesen. Benno Tietz hat die Schubert-Messe gespielt. Am Ende des Gotesdienstes verabschiedeten Peter Bartl und Hana Hentzschel. Sie bedankten sich bei jedem für das Kommen und Mitmachen. Sie wünschten allen eine gute Zeit und vor allem Gesundheit bis zum nächsten Wiedersehen.

Spätestens zum Herz-Jesu-Fest am 16. Juni 2023.

Gemeinsames Heimattreffen vom 23. bis 26. Juni 2022