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In der bis 1945 bestehenden ehemaligen Siedlung Königsmühle fand am letzten Augustwochenende 2018 wieder das von Kulturwissenschaftler Petr Miksicek und seinem Team organisierte "Landart-Festival" statt.

Wir haben bewusst nicht den Shuttlebus genommen, der heuer das zweite Jahr eingesetzt wurde, um die Besucher des nun schon zum 7. Mal stattfindenden Festivals, von Stolzenhain über den Hügel, auf dem das schwarze Höhenkreuz steht, zu den Ruinen der Königsmühle zu bringen.

Beeindruckend steht das Höhenkreuz am Ende einer Reihe alter, verdorrter Vogelbeerbäume. Rosemarie Ernst beschreibt in ihrem Buch "Erinnerungen an die Kindheit" eindrucksvoll die damals wichtige Bedeutung des Kreuzes für die ehemaligen Bewohner der Königsmühle.

Schon von der Höhe aus sieht man die Künstler an ihren Werken arbeiten, die nur für dieses eine Wochenende geschaffen werden und mit der Zeit von der Natur wieder vereinnahmt werden, wie der ganze Ort Königsmühle in den vergangenen 70 Jahren, nachdem die Bewohner ihre Häuser verlassen mussten.

Jedes Jahr sind wir aufs Neue fasziniert von den Ideen der Künstler, die aus den vorhandenen Naturmaterialien Originelles schaffen. So eine Künstlerin, die das Gras einer hochgewachsenen Wiese zu einem Bild geflochten hat, wie Haare zu einer Flechtfrisur.

Ein anderer Künstler hat Bahnen in die Erdoberfläche gegraben und diese dann mit knallroten Vogelbeeren ausgelegt. So machte das Ganze den Eindruck als ob in der Erde Blut fließen würde.

Gebilde aus Feldsteinen, Wasserräder aus Fundholz und überall Symbole der beiden Nationen Tschechien und Deutschland, die in Gemeinschaft dieses Festival gestalten.

Die dreitägige Veranstaltung in freier Natur bot auch in diesem Jahr wieder ein buntes Programm aus Kunst, Musik, Filmen, Theater, Workshops und Diskussionen. Angeboten und dargeboten von Tschechen und Deutschen.

Am Freitag inszenierte das Theater KOPEC aus Falkenau eindrucksvoll das Satire-Stück "Eiserner Vorhang": Zwei tschechische Grenzsoldaten ließen an einem Schlagbaum zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland die Zeit von 1945 bis zur Wende auf humorvolle Weise im Zeitraffer vorbeiziehen. Eine sehr gelungene Vorstellung, da keinerlei Übersetzung benötigt wurde.

Am Samstag fand unter anderem ein Spaziergang statt.

Stepanka Kadlecova berichtete über Wölfe im Erzgebirge.

Am Sonntag gab Eva Bublova-Polivkova ein Orgelkonzert in Ruinen.

Rosemarie Ernst berichtete über ihre Erinnerungen an das Erzgebirge,

und das Westböhmische Theater aus EGER spielte zum Abschluss der Veranstaltung das Stück "Alle guten Dinge".

Trotz des plötzlichen Temperatursturzes, der in den Nächten das Thermometer gegen Null fallen ließ, war diese einzigartige Veranstaltung gegen das Vergessen und für die Gemeinschaft der Nationen wieder ein Publikumsmagnet für tschechische und deutsche Besucher gleichermaßen.

Und so soll es bleiben.

Landart - Festival

an der Königsmühle 24. bis 26. August 2018